Virtuelle Assistenz | Chancen in der Anwaltskanzlei

Sandra Bartel
Inhaberin & Gründerin von
JudikaDiva Kanzleimanagement
- Sandra
- März 15, 2020
- Kanzleimanagement
In den Startups und Hipster-Buden dieser Welt reiten die auf Bali oder in Cottbus lebenden Digitalnomadinnen eine richtig große Welle. Oftmals ist es hier egal, wo auf der Welt die Assistenz gerade sitzt, manchmal ist die Zeitverschiebung sogar noch ein Vorteil, denn wenn der Unternehmer schläft, kann die virtuelle Assistenz durch die Zeitverschiebung schonmal arbeiten.
In der Juristenwelt stehen virtuelle Assistenzen mit ihrem Digitalsurfbrett vermutlich eher in der Wüste Gobi. Noch.
Haben virtuelle Assistenzen eine Zukunft im Jurismus?
Die passende Antwort dürfte sein „Es kommt darauf an“.
Für die klassische Wirtschafts- und Großkanzlei war das Modell lange nicht attraktiv. Probleme mit dem Thema Scheinselbständigkeit und das Gefühl, keine „Kontrolle“ zu haben, standen hier lange ganz vorne auf der Liste.
Seit gut einem Jahr nehme ich hier jedoch eine starke Veränderung wahr.
Auch wenn es heute fast keinen Anwalt mehr gibt, der nicht wenigstens mit PC oder Laptop arbeitet (habe wirklich noch welche gesehen, die sich davor verschließen), so sind die sicherheitsrelevanten und räumlichen Gegebenheiten auf die Unterstützung durch eine virtuelle Assistenz oft noch nicht ausgerichtet.
Bei Einzelanwälten und Boutiquen sieht es schon ganz anders aus. Gerade bei ersteren lohnt sich dazu eine feste Assistenz oft aus finanziellen und räumlichen Gründen nicht.
Stirbt die klassische Anwaltsassistenz aus?
Ich wage einen Blick in die nahe Zukunft und behaupte mal – Niemand stirbt. Denn unterm Strich ergänzen sich die Fachkraft vor Ort und die virtuelle Assistenz perfekt und liefern für jeden Anwalt und seine Arbeit einen großen Mehrwert.
Welchen Mehrwert liefert dir also die virtuelle Assistenz?
Das liegt auf der Hand:
Agile Einsatzmöglichkeiten
Steckt der Arbeitsvertrag mit einer Anwaltsassistenz ein starres Tätigkeitsfeld ab, sieht das bei der Arbeit mit der virtuellen Assistenz etwas anders aus. Hinzu kommt, dass die Freiberuflerin sich im Laufe der Zeit einige Skills angeeignet hat, die über die klassische ReNoFa-Ausbildung hinaus gehen. Ob das PowerPoint ist, der Umgang mit Excel oder Grafikprogrammen, Homepagepflege oder auch die Optimierung von Social-Media-Profilen. Dem Einsatz einer virtuellen Assistenz sind somit keine Grenzen gesetzt.
Verwaltungsaufwand
Sozialabgaben, urlaubs- und krankheitsbedingter Ausfall, Sommerloch. Diese Themen liegen bei der Freelanccerin. Du musst dich hierum nicht kümmern und sparst Kosten.
Fokus
Da sich die Arbeit oft auf ein ganz bestimmtes Themengebiet beschränkt und nebenher nicht noch Mandanten empfangen, oder ein Besprechungsraum vorbereitet werden muss, kann sich die Freelancerin viel fokussierter mit der Aufgabe auseinandersetzen und ist schneller fertig. Andersherum kann sie dir auch vor Ort helfen, dass DU dich auf dein wichtigstes Thema fokussieren kannst, indem sie sich zeitweise um eben genau diesen Bereich kümmert. Dir die Telefonate abnimmt, Besprechungstermine vorbereitet oder aber deine Reiseplanung für die kommende Woche organisiert.
Expertise
Eine Freelancerin hat sich ganz bewusst für die freie Tätigkeit entschieden. Daher ist es ihr ein sehr großes Anliegen, ihre Kenntnisse und Fähigkeiten immer aktuell zu halten und zu erweitern. Für dich entfallen Fortbildungskosten, aber du erhältst das geballte und aktuelle Wissen.
Was ist mit dir? Hast du bereits Erfahrung mit einer virtuellen Assistenz oder Freelancern allgemein? Deine Sicht hierzu interessiert mich sehr.
Ich freue mich über Austausch, Inspiration und Netzwerken hier auf meinem Blog und über meine anderen Social-Media-Kanäle.
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